SANDSCHAFTEN

04. 05. 2012


SANDSCHAFTEN

04. MAI 2012

Wer denkt beim Thema Sand nicht als erstes an eine türkis-blaue Lagune mit Sonnenschein, Palmen und Cocktails? Oder mit Sandkörnern gespicktes Eis am Stiel von schwitzenden Verkäufern, die in Jesus-latschen bei brütender Hitze Kühlwägen hinter sich her schleifen. Einige erinnern sich sicherlich auch mit Grauen an Schlieren von Sonnencreme, verkrusteten Sandkörnern und gelegentlichen Sandflöhen oder -mücken. Dann wohl doch lieber ein großes Glas Sanddornsaft, serviert mit einem Stück Sandkuchen?

 

Ist das wirklich alles, was bei diesem Thema vor dem geistigen Auge erscheinen sollte?

 

Man denke alternativ an banale Verwendungsmöglichkeiten wie Streu- und Baustellensand. Als Technikfreund kommt man möglicherweise auch noch auf Bremssand, seit Jahrhunderten bekannt und angewendet. Zum Beispiel, um selbst in der Neuzeit mit einfachsten, kostengünstigen Mitteln die Reibung und damit die Bremskraft bei Schienenfahrzeugen, wie dem ICE, zu erhöhen. Viele Kinder mögen mit Freuden an den Sandkasten mit Baggern, Burgen und tiefen Gräben denken. Sportler fühlen sich an ihre Pisten erinnert, sowie diverse Turnierplätze und Tierliebhaber finden Anwendungsmöglichkeiten wie Terrarien- und Vogelsand.

 

Aber Sand dient auch als wichtigster Rohstoff für die meisten Glasarten. Was wäre die Welt ohne Fenster und Flaschen? Nicht nur kalt und dunkel, sondern auch deshalb farblos, weil ein faszinierendes und inzwischen leider allzu seltenes Kunsthandwerk, die Glasbläserei, fehlen würde.

 

Selbst in unserer Sprache ist er in vielen neuen und alten Sprichwörtern und Redewendungen vorhanden. „Sand in die Augen streuen“, „Etwas in den Sand setzen“ oder auch „Sand ins Getriebe streuen“, Beispiele gibt es fast wie Sand am Meer!

 

Dabei ist uns wohl nur selten wirklich bewusst, dass er viele hundert Millionen Jahre für die Entstehung braucht, um dann lustiger Weise als Sanduhr oder moderner gesehen als Quarzuhr die Sekunden zu messen. Erosion durch Bewegung spielt die Hauptrolle. Sie sorgt dafür, dass die Körnchen immer kleiner und feiner gemahlen werden, als einer der wenigen Kreisläufe, die wohl bis zum Ende der Erde weiter bestehen werden.

 

Um darauf zurück zu kommen, goldene Strände mit blauen Lagunen und Palmen habe ich keine fotografiert. Jedes Mal, wenn ich ein Portrait des echten Sandmännchens endlich fertig stellen wollte, bin ich ärgerlicherweise vorher eingeschlafen! Jedoch fanden dafür Strände aus verwittertem Basaltgestein, an einsamen Buchten und zwischen hohen, rauen Steilufern gelegen, meine Aufmerksamkeit! An manchen Stellen war der schwarze Sand mit etwas hellerem gemischt, was interessante Muster produzierte. Es ergab sich eine passende Ergänzung zur umliegenden Landschaft. Ich würde sogar behaupten, man könnte eine eigene faszinierende Mikrolandschaft darin erkennen! Wind veränderte permanent die Oberfläche des Wassers, welches die Sandstrukturen überspülte und so wieder unruhig wirkende Perspektiven hervorrief. Bei längerem Betrachten hatte man das Gefühl, es wäre ein riesiges Mandala, welches sich durch Wellengang und Strömung ständig auflöst, um sich gleichzeitig neu zu erschaffen!

 

So entstanden dann auch sandige Aufnahmen, die ich nun gerne präsentieren möchte!

 

Hier geht es zu den Bildern: SANDSCHAFTEN

 

 

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